ISBN
3-936049-21-1 255 Seiten 17 €
Alexander Berkman
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Alexander Berkman
Der bolschewistische Mythos
Tagebuch aus der russischen Revolution 1920-1922
"Ich war durch die Grausamkeiten der Tyrannei des Zaren verzaubert; das
klirren der Ketten der Sklaven hallte in meinem Bewusstsein wider, und
ich hörte das Rausche des sich aus den Tiefen nähernden Sturms. Dann
folgte plötzlicher Donner von Kanonen, Stöhnen von Verletzten
und Sterbenden im Gemetzel der Welt, gefolgt vom Blitz der Rebellion
und des Triumphes
der Revolution.
Ich durchlebte die vollständige Skala
des großen Kampfes innerhalb der zwei Stunden der Vorstellung, und ich war
zutiefst gerührt. Aber die riesige Zuschauermenge blieb ruhig, nicht ein
Zeichen der Anerkennung wurde offenkundig. 'War es die Apathie des nordischen
Temperaments?', überlegte ich. Plötzlich hörte ich in meiner Nähe einen
jungen Arbeiter sagen: 'Was hat das alles für einen Nutzen! Ich würde gern
wissen, was wir erhalten haben'".
Alexander Berkman, 1. Mai 1920
Mit der deutschen Erstveröffentlichung des
Tagebuches von Alexander Berkman liegt ein wichtiges Zeitdokument über
das revolutionäre Rußland vor. Berkman, zunächst begeistert von der
bolschewistischen Revolution, alle Fehler entschuldigend, wurde zunehmend
desillusionierter. Berkman beschreibt genau, warum die Revolution scheitern
mußte. Die neue Bürokratie lähmte die Gesellschaft, die Tscheka verbreitete
Angst. In diesem Klima ist jedes freie Denken gefährlich.
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