ISBN
978-3-86841-014-3
131 Seiten
14
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Lily
Zográfou
Ein Aschenputtel mit fünfzig
oder Warum der Märchenprinz seinen Thron verschenken sollte ...
Diejenigen, die ihre Träume vom Irrglauben an das Eheglück,
von vom Himmel fallenden Traumprinzen und von wahren Jungfrauen
nähren, sollten dieses Buch besser nicht lesen. Denn
es überfällt die Familien wie ein Sturm, der die
Verlogenheit der gesellschaftlichen Wohlanständigkeit
samt ihrer Glückseligkeit einfach beiseite fegt. Es
räumt mit den Märchen auf, indem es die Märchenprinzen
und Aschenputtel enthauptet.
In diesem Buch nimmt uns die Autorin mit skurrilem Humor in drei grundverschiedene
Welten mit, in denen die Protagonisten auf unterschiedliche Weise dem Glück
nachzujagen versuchen. Eine Handvoll Menschen, mit denen nicht viel los ist.
Sie sind armselige Kunden im Ausverkauf um den schwindenden Irrtum einer Gesellschaft,
die sich außerstande sieht, ihrem Betrug noch weiter Futter zu geben. Einzigartig
sind die ungebildeten Helden der dritten Kurzgeschichte, die davon überzeugt
sind, Christen zu sein, sich aber wie Götzendiener nur von ihren Instinkten
leiten lassen. Authentisch und perfide wie die Natur bezüglich der gesellschaftlichen
Ethik. Die Autorin nimmt die Opfer Männer wie Frauen tröstend in den
Arm und erklärt: „Der ewige Wunsch nach Märchenprinzen bedeutet
für mich, dass meine Arbeit nie enden wird. Natürlich handelt es sich
um das am wenigsten feministische Buch, das ich geschrieben habe, aber um eines,
das sich sehr für die Frauen einsetzt.“
Rezension
Mona Grosche: Vom Ende des Märchenprinzen, erschienen in: junge welt, 15.01.2010 mehr ...
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