ISBN978-3-86841-240-6
140 Seiten
16 €

 

 

Andrea Staid
Arditi del popolo
Der erste bewaffnete Widerstand gegen den Faschismus in Italien 1921-1922
übersetzt von Johanna Wintermantel

 

„Wehret den Anfängen“ – dieser antifaschistische Slogan mag heute etwas hilflos und verstaubt klingen. Wenig bekannt ist, dass es in Italien eine Organisation gab, die genau dies für kurze Zeit erfolgreich versuchte, lange vor der bekannteren Resistenza. Noch vor dem Marsch auf Rom erlebten die italienischen Faschisten eine erste militärische Niederlage: Die Arditi del popolo verteidigten im Jahr 1922 Parma in Barrikadenkämpfen gegen eine faschistische Übermacht, an denen sich breite Teile der Bevölkerung mit einfachsten Mitteln beteiligten. Hätten die Arditi del popolo, diese weithin unbekannte erste bewaffnete antifaschistische Organisation, den Aufstieg des Faschismus verhindern können? Diese Frage muss offen bleiben, denn nach ihrer Entstehung und rasanten Verbreitung aus den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, der sozialen Kämpfe des „Biennio Rosso“ 1919/20 und der darauffolgenden faschistischen Gewalttaten gegen die Bevölkerung heraus brachen die Arditi del popolo fast ebenso schnell wieder zusammen. Zu den Gründen dafür zählt die mangelnde Unterstützung bis Ablehnung, die ihnen von den politischen Parteien – auch des linken Spektrums – entgegengebracht wurde: Die Arditi ließen sich zu wenig vereinnahmen oder auch nur politisch klar einordnen. Auch in der Geschichtsschreibung werden die Arditi del popolo bis heute unterschiedlich interpretiert.
Der Historiker und Anthropologe Andrea Staid stellt die Entwicklung und Merkmale der Arditi del popolo dar, gibt einen Überblick über die Debatte um die Arditi del popolo in der zeitgenössischen Parteipresse wie auch in der Geschichtsschreibung und veranschaulicht die Praxis der Arditi del popolo am Beispiel der Verteidigung Parmas inklusive Zeitzeugenberichten und Fotografien der Akteure und Schauplätze.

 

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