|                       ISBN978-3-86841-086-075 Seiten
 11,80 €
     | Walter Schiffer und  Thomas ReichertRückbesinnung und Umkehr
 Zur Bedeutung der  jüdischen Tradition bei Martin Buber und Aharon Appelfeld
 Im nationalsozialistischen Deutschland vor der Shoah führte  Martin Buber jüdische Bürger im Rahmen sog. Lernzeiten zum biblischen Text  zurück, den er als die Stiftungsurkunde Israels begriff. Sie sollten im Hören  auf die Schrift die ›Gottesmächte‹ als haltgebenden Grund erfahren. So  ausgerüstet, das war die Hoffnung Martin Bubers, sollten die deutschen Juden  sich als jüdische Gemeinschaft von Mensch zu Mensch, als  Erinnerungsgemeinschaft und als Werkgemeinschaft in der Krise bewähren.Das  deutsche und darüber hinaus das europäische Judentum wurde in der Shoah zum  großen Teil vernichtet. Das neue Israel, nach der Shoah, war eine Gemeinschaft  des Aufbruchs, des Neuaufbaus; die europäische Herkunft, samt Religion und  Geschichte, mit den Erfahrungen der Elterngeneration wurde bei vielen  weggesperrt; weggesperrt wurden die Schrecken, aber auch das Schöne der  Vergangenheit.
 Aharon  Appelfeld steht für eine Überwindung dieses Verlusts. Dabei bedeutet  Rückbesinnung Offenheit gegenüber den Menschen, die für die Vergangenheit  standen, und die Wiederaneignung der geschichtlichen wie der biblischen  Tradition, die Martin Buber vermittelte - der einer von Appelfelds Lehrern in  Israel war. Rückgewinnung der Identität, Bindung der Gegenwart an die Tradition  - dies sind Begriffe, die Bubers Wirken wie Appelfelds Schreiben charakterisieren.
 Die beiden  Texte dieses Buchs stehen für sich selbst und zeigen, in aufeinanderfolgenden  geschichtlichen Konstellationen, zugleich die Parallelen im Wirken und  Schreiben zweier herausragender Persönlichkeiten.
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