Peter Kropotkin
Sibirisches Tagebuch

Im Alter von neunzehn Jahren, als frischgebackener Jahrgangsbester einer angesehenen Militärakademie, beschloss Kropotkin zum Entsetzen seiner Freunde und Familie, sich in das ferne Sibirien versetzen zu lassen. Dort setzte er sich mit Idealismus für politische Reformen ein, nahm an verschiedenen bahnbrechenden geografischen Erkundungen teil und führte ein Tagebuch, in dem er seine Erfahrungen festhielt. Zehn Jahre später, nachdem er mühsam ein Doppelleben am königlichen Hof und in radikalen Kreisen geführt hatte, verhaftete ihn die zaristische Geheimpolizei in St. Petersburg und beschlagnahmte seine Papiere, darunter auch seine sibirischen Tagebücher. Diese Verhaftung und seine dramatische Flucht aus dem Gefängnis begründeten seinen Ruf als einer der berühmtesten Anarchisten aller Zeiten. Danach verbrachte er vierzig Jahre im Exil, bevor er ins revolutionäre Russland zurückkehrte, wo er den Bolschewiki zunehmend kritisch gegenüberstand.

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