ISBN
978-3-86841-012-9
402 Seiten
18 €
|
Gustav
Landauer
Anarchismus
Ausgewählte Schriften - Band 2
herausgegeben von Siegbert Wolf und illustriert von Uwe Rausch
„Die Aufgabe, die der Anarchismus vor
allem unter den deutschen Micheln zu erfüllen hat, ist
in erster Linie: Individualitäten zu erwecken, sie zum
Bewusstsein ihrer selbst zu bringen, trotzige Individualität
des Geistes, des Charakters, des Temperamentes.“
Seit den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts bemühte sich Gustav Landauer
(1870-1919) beharrlich, anarchistisches Gedankengut im deutschsprachigen Raum
bekannt zu machen. Anarchie bedeutete ihm nicht nur keine Herrschaft von Menschen über
den Menschen, sondern auch keine Herrschaft äußerer Ziele, Zwecke
und Sinngebungen über das Leben der Menschen.
Ausgehend von einem grundlegenden Unbehagen an der sinnentleerten und nivellierenden
Moderne, begriff Landauer, dass Veränderungen allein im politischen und ökonomischen
Bereich ebensowenig ausreichen wie eine Revolution als einmaliger und abgeschlossener
Vorgang, um zu einer grundlegenden Regeneration der Gesellschaft zu gelangen.
Vielmehr bedürfe es einer tief-greifenden Revolutionierung der kulturellen,
auch alltäglichen und privaten Lebensbereiche und vor allem einer nachhaltigen
Veränderung des Bewusstseins der Menschen. Die Betonung auf das gesellschaftliche
Miteinander aller Kinder, Frauen und Männer und das Einüben völlig
neuer sozialer Arrangements sah er hierbei als entscheidend an. Konsequent forderte
von den Menschen den Austritt aus dem Staat, aus allen Zwangsgemeinschaften,
den radikaler Bruch mit den Überlieferungen des Privateigentums, der Besitzehe,
der Familienautorität, des Fachmenschentums sowie der nationalen Absonderung
und Überhebung. Die Betonung auf das Kulturrevolutionäre gehörte
seitdem für Landauer zum Grundstock seines föderativ-kommunitären
Anarchismus.
Anarchie war für Landauer kein in die Zukunft verschobenes Menschheitsprojekt,
sondern jederzeit und über all dort möglich, wo Menschen sich anders
organisieren, sich anders zueinander ver-halten, jenseits von Staat, Kapitalismus
und Großindustrialismus, und so nach den Prinzipien der Gegenseitigkeit,
Solidarität, Kooperation, Selbstbestimmung, freien Assoziation und Föderation
Herrschaft und Hierarchie für immer beseitigen.
Inhaltsverzeichnis
und Personenregister (als PDF)
Rezensionen
Besprechung auf Hagalil hier ...
Knobi: Endlich! Gustav Landauers Ausgewählte
Schriften mehr
...
Jochen Schmück Buchempfehlumg auf DaDaWEb mehr
...
Antje Schrupp: Anarchistische Vordenker mehr
...
Zurück zur Startseite
|