ISBN
3-936049-18-1 194
Seiten 14 €
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Oliver Steinke
Der Verrat von Mile End
Historischer Roman
England in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts: Die Pest greift auf das Land über
und rafft fast ein Viertel der Bevölkerung dahin. Arbeitskräfte, ob es sich nun
um unfreie Hörige oder um Handwerker in den Städten handelt werden knapp. Als
Antwort erlassen die adligen Landbesitzer, Barone und Herzöge, so genannte “Arbeitersatzungen”,
die die Löhne einfrieren und die Bewegungsfreiheit der einfachen Menschen einschränken.
Dem wachsenden Selbstbewusstsein insbesondere der Handwerker, die bessere Arbeitsbedingungen
fordern, soll so ein Riegel vorgeschoben wird.
In diesen Jahren geht der junge Dachdecker Thomas aus Colchester seiner Arbeit
nach. Jedenfalls bis er die bezaubernde Jean Baker kennen lernt, Tochter eines
einflussreichen und gleichzeitig geheimnisvollen Mannes aus dem Orte Fobbing.
Aber ausgerechnet sein Freund Wat scheint ebenfalls ein Auge auf die junge Frau
geworfen zu haben. Thomas weiß noch nicht, dass sein bester Freund ebenso wie
Jeans Vater in eine Verschwörung verwickelt ist, die sie alle in das Zentrum
des englischen Machtgefüges schleudern wird. Als die Adligen, angestachelt von
Jean von Gaunt, den Bruders des Königs Eduard, soweit gehen, auf alle Einwohner
des Landes eine festgesetzte Kopfsteuer zu erheben, kommt es zum offenen Aufruhr
der Landbevölkerung. Angeführt vom Dachdecker und ehemaligen Söldner Wat Tyler
und den Wanderprediger John Ball ziehen tausende Bauern und Hörige nach London,
um vom König die Abschaffung der Steuer und die Aufhebung und Leibeigenschaft
zu verlangen. Der englische Bauernaufstand beginnt.
Rezensionen:
bast: "Der Verrat von
Mile End" in: Karfunkel - Zeitschrift für erlebbare
Geschichte - Aug.-Sep. 2006 mehr ... |
H.:"Der Verrat von Mile End" in:
direkte aktion Nr. 165 - 2004 mehr
... |
bast: Der Verrat
von Mile End
Ein interessantes Konzept und ein spannendes Thema bestimmten
den zweiten Roman von Oliver Steinke. Er spielt in England im
14. Jahrhundert und beschreibt die Zeit der großen Pestepidemie,
an der nahezu ein Viertel der Bevölkerung stirbt. Die politische
Lage ist nicht weniger todbringend: In Frankreich bekriegen
sich die Truppen der Könige von Frankreich und England
in einer Auseinandersetzung, die man später den Hundertjährigen
Krieg nennen wird. Thomas, der Protagonist des Romans, scheint
von diesen Entwicklungen zunächst unberührt. Erst
nach und nacht stellt sich heraus, daß er tiefer in die
(politische) Geschichte verstrickt ist, als er sich hätte
träumen lassen. Steinke läßt in diesem Roman
die einzelnen Personen wie in einem literarischen Kaleidoskop
zu Wort kommen. So wechselt mit jedem Kapitel sowohl die erzählende
Person als auch dei Perspektive. Interessant und nachahmenswert.
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